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Stromverträge in Spanien: Was Sie wissen sollten

Der spanische Strommarkt unterscheidet sich in einigen Aspekten von den Modellen in anderen europäischen Ländern. Wenn Sie als Ausländer in Spanien leben oder dorthin ziehen möchten, ist es hilfreich, die Grundlagen zu den Stromtarifen und den Kostenstrukturen zu kennen und zu verstehen.

Die Stromrechnung in Spanien ist in drei wesentliche Komponenten unterteilt:

  • Grundgebühr (Potencia): Diese bezieht sich auf die maximal verfügbare Leistung, die ein Haushalt nutzen kann
  • Energiekosten (Consumo): Diese Kosten variieren je nach Verbrauch und werden in Kilowattstunden (kWh) abgerechnet
  • Steuern und Gebühren

Die Grundgebühr (Potencia contratada)

Die Grundgebühr, auch als „Potencia contratada“ bekannt, bezeichnet die maximal verfügbare Stromleistung, die ein Haushalt zeitgleich nutzen kann.

Dieser Wert wird in Kilowatt (kW) gemessen und beeinflusst die monatliche Grundgebühr, unabhängig davon, wie hoch der Verbrauch tatsächlich ist. Durch eine Analyse des Energiebedarfs und eine regelmäßige Überprüfung kann die Grundgebühr optimiert werden, da sie einen beachtlichen Teil der Rechnung ausmachen kann.

Überschreitet man die vertraglich vereinbarte Stromleistung, so kappt der intelligente Stromzähler die Stromversorgung. Deshalb ist es wichtig sein Nutzungsverhalten der Elektrogeräte an die vereinbarte Stromleistung anzupassen.

Energiekosten und Verbrauchsgebühren (Consumo)

Die Verbrauchskosten in Spanien sind verbrauchsabhängig und werden in kWh abgerechnet. Hierbei unterscheidet sich das Land durch verschiedene Zeitzonen und Preismodelle, wie den PVPC-Tarif, feste Tarife und zeitbasierte Tarife. Je nach Verbrauchsverhalten können unterschiedliche Tarife Vorteile bieten.

So gibt es Tarife mit einem festen Preis für Kilowattstunde, unabhängig wann der Strom verbraucht wird.

Dann gibt es Stromtarife, die 3 unterschiedliche Zeiträumen zur Berechnung der Energiekosten nutzen:

  • Hora valle, günstigste Zeit: von 00:00 Uhr bis 08:00 Uhr, sowie 24 Stunden an Feiertagen und Wochenenden
  • Hora llano, zweitgünstigste Zeit: von 08:00-10:00 Uhr, 14:00-18:00 Uhr sowie 22:00-00:00 Uhr
  • Hora punta: teuerste Zeit: von 10:00-14 Uhr und von 18:00-22:00 Uhr

Zudem gibt es noch Tarife, die den jeweils aktuellen Marktpreis von der Strompreisbörse zur Berechnung nutzen. Jedoch sind diese Tarife nicht empfehlenswert, da sie starken Schwankungen unterliegen und keine Preissicherheit bieten.

Die Berechnung des Verbrauchs nach Zeitfenstern ist in Spanien problemlos möglich, da in Spanien schon 99% aller Haushalte mit Smart Metern (intelligenter Stromzähler) angeschlossen sind.

Wenn man weiß, zu welchen Zeiten man mehr Strom verbraucht, kann man anhand dessen den passenden Tarif auswählen. Verbraucht man den meisten Strom in der teuersten Zeit, ist ein Tarif mit einem Festpreis für die Kilowattstunde die ökonomisch bessere Wahl. Verbraucht man hingegen den meisten Strom in den günstigsten Zeiten, sollte man sich für den 3-Preis-Tarif entscheiden.

Steuerliche Aspekte und staatliche Abgaben

Auf der spanischen Stromrechnung gibt es verschiedene Steuern und Abgaben, wie die IVA/IGIC (Mehrwertsteuer) und die Elektrizitätssteuer. Dazu fällt eine Mietgebühr für den Stromzähler an, die aber recht gering ist. Des weiteren wird eine staatliche Abgabe für den “Bono Social” fällig: diese Abgabe finanziert den Bonus, den einkommensschwache Haushalte bei ihrer Stromrechnung erhalten.

Anbieterwahl und Wechselmöglichkeiten

Der spanische Strommarkt ist liberalisiert, was es Verbrauchern ermöglicht, Anbieter zu wechseln. Ein Tarifvergleich und das Überprüfen der Vertragsbedingungen können helfen, die Stromkosten zu senken.

Aktuell ist unserer Erfahrung nach Octopus Energy in Spanien der transparenteste und günstigste Anbieter, der die verschiedenste Tarife je nach Nutzung anbietet. So gibt es spezielle Tarife für Solarnlageninhaber oder auch für Besitzer von Elektroautos. Der Anbieter bietet auch eine englische Webseite, englischsprachigen Support sowie den Bankeinzug von nicht spanischen SEPA-Konten.
Aber es gibt natürlich auch noch andere Anbieter wie Endesa, Total Energies, Iberdrola, Gas Natural Fenosa u.s.w.

Der Anbieterwechsel ist denkbar einfach: Man braucht nur die Zählernummer, diesen finden Sie unter CUPS auf der aktuellen/letzten Stromrechnung. Nach dem Antrag des Stromanbieterwechsels wird Ihr neuer Stromanbieter alles nötige veranlassen, in der Regel ist der Wechsel innerhalb einer Woche abgeschlossen.

Resümee

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Stromvertrag in Spanien verschiedene Kostenfaktoren und Optimierungsmöglichkeiten umfasst. Die Wahl der richtigen Potenz und des passenden Tarifs sind entscheidende Schritte, um unnötige Kosten zu vermeiden. Durch eine gründliche Analyse der individuellen Verbrauchsgewohnheiten und die gezielte Wahl von Tarif und Potenz lassen sich die Stromkosten in Spanien langfristig senken.

Wir hoffen, dass wir mit unserem neuen Blogeintrag etwas Klarheit in das Thema Stromanbieter und Stromrechnung in Spanien bringen konnten.

Dieser Blogeintrag dient lediglich einer allgemeinen Information, diese kann auch Abweichungen oder eventuelle Fehler beinhalten. Für weiterführende / tiefgründigere Informationen verzichten Sie bitte darauf uns diesbezüglich zu kontaktieren. Wir als Immobilienbüro kümmern uns natürlich vorrangig um die Beratung zum Thema Verkauf/Kauf oder die Vermietung von Immobilien.

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