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Energiepreise auf Gran Canaria

Aus aktuellem Anlass möchte ich im heutigen Blogeintrag auf das Thema Energiepreise eingehen und wie sich die Situation diesbezüglich auf Gran Canaria darstellt. Wenn ich so die deutschen Nachrichten verfolge wird mir schwindelig, viele Menschen arbeiten nur noch um ihre Rechnungen bezahlen zu können.

Auf Gran Canaria haben wir glücklicherweise einige Vorteile, nicht nur gegenüber Deutschland, sondern auch dem spanischen Festland. Wie viele von Ihnen wissen, bilden die Kanarischen Inseln nach wie vor eine Steuersonderzone (ZEC), einige fragen sich nun bestimmt was die Abkürzung „ZEC“ überhaupt bedeutet und zwar „Zona Especial Canaria“, es handelt sich um eine gesonderte Region mit niedriger Besteuerung, welche das Ziel verfolgt, die Leistungsfähigkeit der Kanaren zu erweitern und zu diversifizieren. Die ZEC stellt somit ein wirtschaftliches Instrument zur Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung dar. Soweit mir bekannt hat das spanische Parlament 2021 die Verlängerung bis 2027 verabschiedet.

Somit profitieren die Inselbewohner, Überwinterer und Touristen von günstigeren Preisen z.B. beim Benzin/Diesel, bei Tabakwaren, Parfüm usw. Gestern, am 05.09.2022, habe ich für den Liter Benzin 0,99 Euro bezahlt. An der Anzeigentafel der Tankstelle „Plenoil“ in Arinaga standen 1,19€ ausgezeichnet, beim bezahlen (direkt mit Karte an der Zapfsäule) werden 20 Cent abgezogen, ermöglicht durch Subventionen beim Kraftstoffpreis vom spanischen Staat. Es ist aber auch zu erwähnen, dass die Preise vor ca. 4 Wochen um rund 20 Cent höher waren. In Anbetracht der Preise in Deutschland und Resteuropa von z.Zt. deutlich über 2 Euro immer noch angenehm und äußerst moderat.
Häufig fragen mich Kunden oder Bekannte nach den Heizkosten auf Gran Canaria, wenngleich ich die Frage erst nehme, muss ich immer etwas schmunzeln, denn im Süden der Insel liegen die Tagestemperaturen im Winter in der Regel über 20 Grad, bei Nacht sicher auch mal bei 17 oder selten auch mal bei 15 Grad. Sollte sich die Immobilie nun nicht gerade in Nordausrichtung befinden, wärmt sich die Wohnung oder das Haus tagsüber soweit auf, sodass eine Heizung nicht notwendig ist. Im Wohnzimmer haben wir in den Wintermonaten am Abend um die 20 Grad, mit einem dünnen Pullover vor dem TV und beim VOX „Goodbye Deutschland“ schauen, ;-) absolut ausreichend und recht angenehm.

Die meisten Immobilien sind mit Klimaanlagen inkl. Heizfunktion ausgestattet, sollte es doch mal etwas frischer sein, könnte man diese Heizmöglichkeit nutzen. Zentralheizungen (Öl oder Gas) habe ich hier im Süden von Gran Canaria noch nicht gesehen. Wie Sie sich vermutlich vorstellen können, sparen wir auf der Insel bei den Kraftstoffpreisen sowie bei den Heizkosten einiges an Geld.

Zudem installieren immer mehr Hauseigentümer auf den Dächern Solarsysteme zur Warmwasser-Erzeugung und Photovoltaikanlagen zur Produktion vom eigenen Strom sowie zur Einspeisung ins Stromnetz, denn die Strompreise sind in den vergangenen Monaten auch hier angestiegen. Derzeit zahlen wir zuhause bei dem Anbieter „TotalEnergies“ 0,22€ die kW/h. Damit kann man in der heutigen Zeit mehr als nur zufrieden sein.

Letztlich wollen die Kanaren komplett autark werden und machen dafür mehr als je zuvor, es werden viele Photovoltaikfelder errichtet als auch unzählige Windräder im Osten der Insel gebaut. Wo wenn auch nicht hier, in bestimmten Regionen gibt es nahezu täglich kräftigen Wind und reichlich Sonne. Bezüglich der Speicherung ist ein sinnvolles Pumpspeicherkraftwerk in Planung.

Wenn das laufende Projekt in diesem Jahr abgeschlossen ist, werden die Inseln eine Gesamtleistung von fast 600 Megawatt nur aus Windenergie erreichen. Gran Canaria und Teneriffa kommen dann jeweils auf ca. 240 Megawatt. Leider kommen wir mit erneuerbaren Energien noch nicht aus, so finden Sie direkt am Meer, kurz vor Las Palmas in Jinámar ein Kraftwerk der Firma UNELCO (Tochtergeselsschaft der ENDESA), dieses Kraftwerk wird mit fossilen Brennstoffen versorgt und leistet ca. 415 Megawatt, was etwa 40 % der konventionell gewonnenen elektrischen Energie auf Gran Canaria entspricht.

Das zweite fossile Kraftwerk auf Gran Canaria (in Juan Grande) ging 1995 in Betrieb und erzeugt mit seinen ca. 700 Megawatt noch einmal deutlich mehr Strom, eines Tages soll der Betrieb dieser beiden Kraftwerke ganz eingestellt werden.

Jedes Jahr nutzen viele Rentner aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den nordischen Ländern usw. die Möglichkeit der Überwinterung auf den Kanarischen Inseln. Gerade jetzt sind die Leute froh den verrückten Heiz-/Energiekosten zu entfliehen und eine schöne, erholsame Zeit auf Gran Canaria zu verbringen.
Das eine oder andere Objekt haben wir trotz der großen Nachfrage noch frei, sofern Sie interessiert sein sollten, melden Sie sich gerne. Die Preise liegen pro Monat zwischen 750€ - 1.500€, je nach Größe, Ausstattung und Lage der Immobilie. Wasser & Strom sind im Mietpreis fast immer bis zu einer monatlichen Obergrenze von 70€ oder 80€ inklusive, womit die Mieter meistens gut auskommen.

Zum Schluss kann ich allen Immobilienbesitzern nur raten die Preise bei den verschiedenen Stromanbietern zu vergleichen und gegebenenfalls zu wechseln, es lohnt sich mitunter. Viele ausländische Eigentümer oder Mieter sind der Meinung, dass es nur die Firma „ENDESA“ auf Gran Canaria gibt, dem ist aber glücklicherweise nicht so. Hier möchte ich gerne auch alternative Firmen erwähnen wie zum Beispiel: „HOLALUZ“, „NATURGY“, „IBERDROLA“, „TOTAL ENERGIES“, FACTOR ENERGIA“, „GESTERNOVA“, „LUCERA“, „ALDRO ENERGIA“, „FORTALUZ“ usw., sicher könnte ich noch weitere Versorger aufzählen.  

Hoffen wir auf baldige Normalität in unserer angespannten Welt, die Nachrichten möchte man ja kaum noch ansehen. Und wenn Sie es sich ermöglichen können oder wollen, kommen Sie im Winter für die eine oder andere Woche / Monat nach Gran Canaria und genießen Sie eine abwechslungsreiche Zeit mit freundlicheren Gesichtern als z.B. im kühlen und finsteren Deutschland. Die Menschen schauen ja im Winter aus wie das nasskalte, ungemütliche Wetter, hier entsprechend der Sonne um einiges fröhlicher.

Bleiben Sie gesund, munter und optimistisch!

Viele Grüße von Gran Canaria,

Kai Derichs

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