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Wasserversorung auf Gran Canaria

Nach meinem vorherigen Blogeintrag bezüglich der Energiepreise und Energieversorgung auf Gran Canaria, möchte ich mich nun dem Thema Wasserversorgung auf Gran Canaria widmen.

Am vergangenen Wochenende haben uns auf Gran Canaria und den benachbarten Kanarischen Inseln die Ausläufer des Hurrikans „Hermine“ erreicht. Der zunächst befürchtete Hurrikan kam glücklicherweise nicht zustande und es blieb bei einem Tropensturm mit heftigen Regenfällen mit bis zu 300 l pro Quadratmeter.
Für die Natur und die Inseln war es ein seit langer Zeit erwarteter Segen und ein kleines Naturschauspiel mit zahlreichen Wasserfällen. Nach Schätzungen wurden ca. 3,5 Millionen Kubikmeter Wasser in die Stauseen gespült, wodurch die Wasserversorgung der Landwirdschaft bis zum Sommer 2024 ausreichend gesichert sein soll. Denn wie die meisten von Ihnen wissen, regnet es auf Gran Canaria recht selten, im südlichen Teil der Insel kaum. Viele Touristen und Überwinterer freuen sich über die meist sonnigen Tage bei angenehmen Temperaturen, dennoch soll auch alles schön grün sein, am besten wie im heimischen Schwarzwald. Das diese Kombination naturgemäß so nicht möglich ist, bleibt unbestritten. Jedoch finden Sie in Maspalomas, Playa del Inglés, San Agustín, Meloneras usw. unzählige Palmen, Grünzonen und gepflegte Parkanlagen. Die Bewässerung erfolgt künstlich, Anwendung findet hier eine Form der „Abwasserverregnung“, dieses Wasser ist natürlich vorher durch die Canaragua aufbereitet worden.

Woher kommt das Leitungswasser auf Gran Canaria?

Bis in die sechziger Jahre verfügten alle Inseln, mit Ausnahme von Fuerteventura, über genügend Wasser, um ihre Bewohner und auch die landwirtschaftlichen Aktivitäten zu versorgen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen die Inselbewohner mit dem Bau von mehr als 1.500 Wasserstollen, einige von ihnen sind auch heute noch in Gebrauch.

Die erste Meerwasser-Entsalzungsanlage Europas wurde 1964 auf Lanzarote eingeweiht, in den letzten 50 Jahren hat sich diese Region zu einem Vorbild für die Wasseraufbereitung in anderen Teilen der Welt entwickelt. Nach Angaben der kanarischen Regierung gibt es 22 Anlagen, welche die öffentliche Versorgung sicherstellen. Die energieintensive Technologie nennt sich Umkehrosmose, bei der das Salz mit Hilfe von Membranen entfernt wird. Insgesamt handelt es sich somit bei ca. 85% des Leitungswassers auf Gran Canaria um entsalzenes Meerwasser.

Hat das Wasser aus dem Wasserhahn auf Gran Canaria Trinkwasserqualität?

Ja, immer wieder kann man lesen, dass unser Leitungswasser Trinkwasserqualität hat, es wird wie auch in Deutschland streng und regelmäßig überwacht. Um Keime zu verhindern, wird dem Wasser Chlor zugesetzt, somit schmeckt es aus meiner Sicht nicht so besonders gut. Zum Zähneputzen, Kochen von Kartoffeln oder Nudeln ist es jedoch prima geeignet. Das Wasser zum Trinken kaufen wir in Mehrweg-Glasflaschen von der Quelle Teror, sie bringen einmal die Woche die Kisten mit jeweils 12 l Flaschen direkt ins Haus. Es gibt natürlich auch noch andere Lieferanten wie z.B. die Quelle Firgas usw.

Auf der Webseite des Gesundheitsamtes (Ministerio de Sanidad, Concumo y Bienestar Social) bekommen Sie genaue Informationen für jede einzelne Gemeinde, was dem Trinkwasser beigesetzt wird. Es funktioniert wie folgt, klicken Sie auf diesen Link:
https://sinac.sanidad.gob.es/SinacV2/index.html
Gehen Sie dann einfach auf „Acceso Ciudadano“ und „Información de un Abastecimiento“ Hier können Sie die Region (Las Palmas), die Gemeinde z.B. (San Bartolomé de Tirajana) und den Ort z.B. (Playa del Inglés) ausgewählen. Das Portal zeigt Ihnen dann an, was dem Trinkwasser an diesem konkreten Ort beigesetzt wird. Mit einem Klick auf „Denominación“ kann man dann nachsehen, an welchen Tagen das Wasser auf welche Werte getestet wird.

Wo liegen die Wasserkosten auf Gran Canaria? Was kostet ein Kubikmeter Trinkwasser?

Die Wasserrechnungen fallen auf Gran Canaria deutlich günstiger aus als in Deutschland, in der Regel liegen sie bei zwei Personen und einem Apartment ohne Garten bei rund 10-20€ pro Monat. Hier gibt es jedoch einen Unterschied bei den Wasserpreisen zwischen „Residentenwasser“ und dem „Touristenwasser“ (in touristischen Zonen). Auf meiner Wasserrechnung betragen die ersten 10 Kubikmeter 10,56€ (1,056€ pro m³) Bei einem Verbrauch zwischen 11 - 20 m³, beträgt der Preis dann 1,06€ pro m³. Im Abrechnungszeitraum 19.07. - 19.09. lag unser Gesamtverbrauch bei insgesamt 13 qm. Hinzu kommt kommt noch eine Art Zählergebühr von 2,16€ und Abwassergebühr für die 13 m³ x 0,23 Cent = 2,99€.

In Las Palmas wird das Trinkwasser im Übrigen von der Firma „Emalsa“ zur Verfügung gestellt, im Süden der Insel von der bereits erwähnten „Canaragua“.

Ummeldung Wasser bei Immobilienkauf auf Gran Canaria.

Haben Sie eine Immobilie auf Gran Canaria gekauft, muss im Anschluss auch das Wasser umgemeldet werden. Dies können Sie persönlich oder mittels Vollmacht im Büro der Canaragua im Edificio Mercurio in Playa del Inglés erledigen. Wichtig, Sie müssen vorher einen Termin vereinbaren (cita previa).
Der Wechsel (cambio del titular) wird auch Online angeboten, jedoch führte es in der Praxis immer wieder zu Schwierigkeiten bei der Umsetzung.

Welche Unterlagen / Dokumente werden benötigt?
Sie brauchen eine der letzten Wasserrechnungen, ein aktuelles Foto von der Wasseruhr, den ausgefüllten Antrag zur Ummeldung, Kopie der notariellen Kaufurkunde (ersten 7 Seiten), Ausweiskopie, ein Dokument von der Bank, wo abgebucht werden soll. Hier muss die Kontonummer, Ihr Name, sowie der Name der Bank darauf zu erkennen sein.
 

Hinweis! Die Canaragua berechnet bei der Anmeldung/Ummeldung eine Kaution, diese sollte man nicht vergessen zurückzuholen.

Wenn man es das erste Mal macht, ist es schon etwas anstrengend, deshalb übertragen die meisten Leute die Ummeldungen an eine Gestoría, Steuerbüro oder Anwaltskanzlei, welche sich gerne um behördliche Angelegenheiten kümmern.

Sollten Sie eine Immobilie gemietet haben, erfolgt die Abrechnung in der Regel über die Vermieter, die Wasserrechnung kommt hier alle zwei Monate. Oft wird der Mietpreis auch inklusive Wasser und Strom bis zu einer Obergrenze von z.B. 70€ im Monat vereinbart. Sollte der tatsächliche Verbrauch die Grenze überschreiten, wird vermutlich eine Nachberechnung seitens der Vermieter erfolgen.

Welche Stauseen gibt es auf Gran Canaria?

Der größte Stausee der Kanarischen Inseln, der „Presa de Soria“ befindet sich in gleichnamigen Ortschaft Soria. Die Staumauer hat eine stattliche Höhe von 120 Meter, er hat ein Volumen von ca. 32 Kubikhektometer.

„Presa de Ayagarures“, er befindet sich ca. 15 Autominuten von Maspalomas entfernt, in einem schönen Barranco mit kanarischen Fincas. Wenn Sie dorthin fahren, statten Sie der wunderschönen Finca Monte Christo einen Besuch ab, es lohnt sich. Im Prinzip gibt es dort zwei große Stauseen, eine Wanderung ist auch hier zu empfehlen.

Der „Presa de las Niñas“, in der Nähe von Mogán, aus meiner Sicht auch der schönste Stausee, umgeben von einem herrlichen Pinienwald, ein dortiger Spaziergang wird Ihnen ganz sicher viel Freude bereiten.

Weiterhin gibt es noch den „Presa de Chira“,  „Presa de Sorrueda“, „Presa de Mulato“, „Presa de los Peréz“ und einige mehr.

Vielleicht haben Sie die eine oder andere nützliche Information rund um das Thema Wasser finden können. Bleiben Sie gesund, munter und vorallem optimistisch.

Viele Grüße von unserer schönen Kanareninsel Gran Canaria,

Kai Derichs

 

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