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In meinem heutigen Blogeintrag möchte ich auf eine mir immer wieder gestellte Frage eingehen, die da lautet: „Wie ist die aktuelle Situation am Immobilienmarkt auf Gran Canaria?“
Nun könnte ich kurz und knapp antworten: „Sehr gut“ und zugleich „sehr schlecht“, womit natürlich niemanden geholfen sein wird, jedoch sind beide Antworten korrekt.
Denn die Nachfrage nach Immobilien war vermutlich nie so groß wie in den letzten 1 ½ Jahren bis einschließlich heute. Beginne ich zunächst mit dem Immobilienkauf-/Verkauf, hier sind die Preise auf dem Höchststand, es gab keine Zeit, wo die Immobilienpreise höher waren als gegenwärtig. Ich beziehe mich insbesondere auf den Süden der Insel von Gran Canaria, wobei dies im Prinzip für die gesamte Insel gilt. Viele Menschen kontaktieren uns oder unsere Mitbewerber auf der Suche nach einem geeigneten Kaufobjekt und müssen feststellen, dass nicht immer und unmittelbar das gewünschte Apartment, Bungalow oder Haus verfügbar ist. Selbstverständlich findet man viele Immobilienangebote im Internet, sobald man aber seine ganz persönliche „Schablone“ darüberlegt, erkennt man, dass in der gewünschten Lage, Größe, Zustand oder Preisklasse nicht das passende Objekt dabei ist.
Vor ca. 15 Jahren habe ich mein Immobilienbüro eröffnet und wir hatten immer reichlich Objekte im Angebot, ob in Playa del Inglés, Maspalomas, San Agustín oder vielen weiteren Lagen und Urbanisationen, die Auswahl war recht groß und die Preise deutlich niedriger. Eine schöne Wohnung mit einem Schlafzimmer und Balkon konnte man um 80.000-100.000 € kaufen, einen schönen Bungalow mit 2 Schlafzimmern um 160.000-200.000 €. Heute bekommt man fast kein gescheites 1 SZ App. mehr unter 180.000 €, bei den Bungalows (z.B. Los Porches mit 2 Schlafzimmer liegen wir bei rund 300.000 – 400.000 € je nach Lage und Zustand) und dennoch sind Immobilien knapp am Markt.
Aber warum ist das so, ich bin zwar schon in einem anderen Blogeintrag darauf eingegangen, wiederhole es aber gerne noch einmal.:
Viele Menschen, aus den unterschiedlichsten, europäischen Ländern suchen weiterhin das angenehmere Klima und eine bessere Grundstimmung, denn diese ist in vielen Ländern nicht mehr die, die sie einmal war. Dazu geführt haben natürlich diverse Einflüsse wie Corona, die Flüchtlingssituation, der Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen Anstieg der Lebenshaltungskosten. Durch Corona haben auch viele das Homeoffice für sich entdeckt und arbeiten nun von Gran Canaria aus. Dies nur einige Faktoren, warum immer mehr Menschen auf die Insel kommen. Gestern habe ich gelesen, dass alleine im Februar unglaubliche 4,4 Millionen Fluggäste auf den Kanaren gezählt worden sind. Immer mehr entdecken die Schönheit der Kanaren und wollen hierbleiben oder des Öfteren kommen. Mit der anwachsenden Nachfrage steigen die Preise. Ich bin seit Jahren der Auffassung, dass viel mehr gebaut werden muss, - wie auch in Deutschland, wird dieses Thema hier politisch komplett verschlafen. Also, auch hier ist nicht immer alles Gold, was glänzt.
Wer also eine Immobilie auf Gran Canaria kaufen möchte, dem sollte dieser Wunsch sehr sicher in Erfüllung gehen, jedoch muss man eventuell etwas mehr Geduld und Geld aufbringen als in den vergangenen Jahren. Ob die Preise wieder fallen oder weiter steigen werden, dazu bräuchte man wohl eine Glaskugel, ich kann das nicht final beurteilen. Solange aber die Anspannungen in der Welt anhalten, wovon leider auszugehen ist, werden viele Menschen eine Insel mit schönen Stränden, sonnigen Wintern und Urlaubsstimmung bevorzugen.
So kann man festhalten, die gegenwärtige Situation ist gut für Verkäufer und weniger gut für Käufer.
Wie ist die gegenwärtige Situation am Mietmarkt auf Gran Canaria?
Vorwegnehmen möchte ich direkt, dass sie für Vermieter nicht besser sein könnte und für Mietsuchende eine absolute Herausforderung bzw. mittlere Katastrophe darstellt.
Noch nie fehlten so viele Mietobjekte am Markt, darüber habe ich auch ausführlicher in diesem Video auf meinem YouTube-Kanal berichtet. Die Preise sind hoch wie noch nie und es fehlt an allen Ecken und Enden an Immobilien zur Langzeitmiete (zu Wohnzwecken) und auch zur Überwinterung in der kommenden Wintersaison. Verantwortlich dafür ist nicht nur alleine die größere Nachfrage und Beliebtheit der Insel, sondern auch ein neues Mietgesetz der Regierung mit Pedro Sánchez, welches im Mai 2023 in Kraft getreten ist.
Kurz nach dem Inkrafttreten des Gesetzes sind rund 160.000 Wohnungen zur Langzeitmiete spanienweit vom Markt verschwunden, dies hat eine renommierte Universität in Barcelona ermittelt. Das spanische Mietgesetz (Ley de Arrendamientos Urbanos) war schon sehr mieterfreundlich, das neue Gesetz hat dies nochmals getoppt, wodurch unzählige Eigentümer die Lust am Vermieten verloren haben.
Ein politisches Versagen auf ganzer Linie, was den Wohnungsbau anbelangt, Baugenehmigungsverfahren dauern ewig und dann so ein konträres, schlechtes Mietgesetz, wovor Immobilienverbände, die Opposition und auch Politiker aus den eigenen Reihen von Sánchez gewarnt haben.
Nun gut, wie dem auch sei, wir müssen mit der rechtlichen Situation umgehen, wie sie ist und machen das auch, jedoch tun mir die vielen Menschen leid, denen wir jeden Tag aufs Neue sagen müssen, dass es derzeit kein Mietangebot für sie gibt. Insbesondere die einheimischen Canarios leiden unter dieser Situation, da in der Regel auch ihre eigenen Landsleute lieber an Ausländer vermieten wollen oder sie die gestiegenen Mietpreise mit deren Einkommen nicht mehr bezahlen können.
So hoffen wir auf eine gewisse Entspannung am Immobilienmarkt, aus meiner Sicht tritt diese nur mit ausreichend Neubau ein. Investoren sind da, aber die Politik bekommt den Fuß nicht von der Bremse.
Wer jemanden kennt, der vermieten oder verkaufen möchte, kann mich gerne jederzeit kontaktieren, ich freue mich darüber. Im Erfolgsfall gibt es bei mir ein finanzielles Dankeschön.
Bleiben Sie gesund und munter, dies ist das Wichtigste.
Viele Grüße von Gran Canaria,
Kai Derichs