Aktuelles von der Insel

In unserem Blog informieren wir Sie über aktuelle Themen auf Gran Canaria.

Paketversand nach Gran Canaria

Viele Eigentümer und Kunden fragen gehäuft nach, wie es mit dem Paketversand und Online-Bestellungen nach Gran Canaria genau funktioniert. Da Gran Canaria, beziehungsweise alle kanarischen Inseln, eine Sonderzone innerhalb der europäischen Union darstellen, gehören sie in Bezug auf die Mehrwertsteuer nicht zum Gebiet der Gemeinschaft.

 

Die Kanaren sind eine Sonderzone

Es gibt einige Dinge die man wissen sollte, wenn man plant ein Paket auf die Kanaren zu schicken oder eine Online-Bestellung tätigen möchte. Daher müssen wir vorab klären was diese Sonderzone genau bedeutet:

Auf Grund dieser Sonderzone unterliegen die Kanaren nicht dem harmonisierten MwSt.-System, die Umsatzsteuern fallen in den Zuständigkeitsbereich der nationalen oder lokalen Behörden. Es gibt eine lokale Steuer auf den Verbrauch, die IGIC (Impuesto General Indirecto de Canarias) mit unterschiedlichen Sätzen und eine weitere Steuer auf den Verbrauch von einigen Produktgruppen, die AIEM.

Die AIEM hat unterschiedliche Sätze und variiert je nach Produktgruppe. Unter diese Regelung fallen zum Beispiel Reinigungsmittel (5%), Kaffee (15%), Druckerzeugnisse (15%) Nahrungsergänzungsmittel (15%) oder auch Futtermittel für Haustiere (10%). Die Liste der Artikel die unter das AIEM fallen, ist sehr lang, alle Produktgruppen hier aufzulisten würde den Rahmen sprengen. Ursprünglich war die AIEM dazu gedacht, Firmen auf den Kanaren zu stärken, da die AIEM auf Artikel erhoben wird, die auch lokal erzeugt werden und man den Import von solchen Artikeln von außerhalb der Kanaren auf die Kanaren unattraktiv machen wollte. Mittlerweile fragt man sich, ob dieses Vorgehen noch zeitgemäß ist, da viele Produkte, die unter diese Regelung fallen oftmals nicht mehr auf den Kanaren produziert werden und die Produktgruppen auch sehr weit gefasst sind.

Auf der Seite des Gobierno de Canarias sind die Sätze für IGIC sowie AIEM für geläufige Produkte sehr gut zusammengefasst.

Auf Grund dessen ist der Paketversand nicht so einfach, da die Pakete nicht wie im Rest der EU einfach zum Zielort transportiert und zugestellt werden, sondern, dass eventuell die IGIC und AIEM noch bezahlt werden müssen, je nach deklariertem Wert in der Inhaltserklärung der Sendung:

  • Bei Warensendungen und Sendungen zwischen Privatpersonen gilt ein Freibetrag von 150€ in Bezug auf die IGIC
  • Bei AIEM gibt es bei Warensendungen/Bestellungen keinen Freibetrag
  • Bei Sendungen zwischen Privatpersonen beträgt der Freibetrag in Bezug auf AIEM 110€, weiterhin gilt der Freibetrag von 150€ in Bezug auf die IGIC
  • Sendungen die Tabak oder Alkohol (Wein, Spirituosen, Bier o.ä.) enthalten, müssen direkt versteuert werden, es gibt hier keine Freigrenze!

Gerne werden diese Steuern auch als Zollgebühren bezeichnet, was aber nicht richtig ist. Bei Sendungen die ihren Ursprung in der EU haben, wird keine Verzollung nötig, man muss lediglich die lokalen Abgaben bezahlen, sobald man die geltenden Freigrenzen übersteigt.

Auf Grund der Sonderzone erfolgen Warenbestellung auf die kanarischen Inseln ohne Berechnung der Mehrwertsteuer.

Die Paketlaufzeit beträgt bei normalen Lieferungen, die durch die spanische Post Correos bearbeitet werden, auf die Kanaren ca. 10-14 Tage: Die Pakete für die Kanaren landen in einem gesonderten Paketzentrum in Madrid, bevor sie weiter auf die Inseln transportiert werden. Da nur ein Paketzentrum für die Lieferungen auf die Kanaren zuständig ist, dauert es bis zu einer Woche bis das Paket auf eventuell anfallende Gebühren überprüft wurde und auf die Kanaren weitertransportiert wird. Deshalb ist etwas Geduld gefragt.

Bei anfallenden Gebühren wie IGIC und/oder AIEM berechnet die spanische Post die anfallenden Steuern und berechnet zusätzlich dafür aktuell eine Gebühr von 14,42€ pro Lieferung.

Diese Gebühren bezahlt man dann beim Postboten, wenn er das Paket zu Hause zustellt oder bei der Abholung der Lieferung im Postamt.

 

Lieferungen durch Transportdienstleister wie UPS, GLS und DHL Express

Bei Lieferungen die durch Transportunternehmen wie UPS, GLS und DHL Express fallen deutlich höhere Gebühren für die Bearbeitung an, daher empfehlen wir Ihnen nicht Sendungen auf die Kanaren über diese Transportunternehmen durchführen zu lassen. Auch wenn die Zustellung durch diese Unternehmen deutlich schneller erfolgt, bezahlt man dafür einen hohen Preis. Ob es sich bei dringend benötigten Artikeln lohnt, muss jeder für sich entscheiden.

Auch berechnen diese Unternehmen teilweise eine Gebühr für die Bearbeitung der Pakete, obwohl sie frei von jeglichen Steuern sind. Dieses Vorgehen ist umstritten und sorgt immer wieder für Unmut.

 Die günstigste Variante bleibt die spanische Post Correos, die Pakete von Vertragspartnern wie DHL Deutsche Post, Post.at oder auch der schweizerischen Post übernimmt und zustellt.

 

Achtung ist bei Lieferungen aus Großbritannien geboten

Durch den Brexit, der am 01. Januar 2021 in Kraft trat, gehört Großbritannien mit seinen Ländern (Außnahme Nordirland) nicht mehr zum europäischen Wirtschaftsraum! Zollgebühren fallen aktuell noch nicht an, jedoch kann es zu Problemen kommen, wenn man bestimmte Artikel in Großbritannien bestellt, wie zum Beispiel Medikamente, Kosmetika, Nahrungsmittel oder auch Nahrungsergänzungsmittel. Diese dürfen nicht mehr in Spanien ohne Kontrolle auf Konformität eingeführt werden: Sendungen die solche Waren enthalten werden gestoppt und werden gegen eine hohe Gebühr auf ihre Verkehrsfähigkeit in der europäischen Union untersucht. Daher ist unser Rat solche Waren nicht aus Großbritannien zu bestellen um sich Ärger, Unannehmlichkeiten und hohe Kosten zu ersparen!

 

Lieferung auf die Kanaren

Wer ein Paket auf die Kanaren schicken möchte, sendet dies also am besten direkt mit der Post im Startland ab. Zu beachten ist, dass eine Inhaltserklärung mit auf dem Paket angebracht wird, dabei sind jedoch die Postämter behilflich und erklären was es zu beachten gibt. Für Kunden in Deutschland ist eine günstigere Alternative Tomba-Express.com, die die Pakete ebenfalls mit der Post auf die Kanaren sendet, jedoch andere Tarife bietet. Die Auftragsbuchung erfolgt nach der Registrierung online und alle nötigen Angaben wie Abmessungen, Gewicht und zum Inhalt werden direkt im Bestellprozess abgefragt. Nach der Buchung des Auftrags erhält man einen Adressaufkleber, diesen bringt man an das Paket an und liefert das Paket nur noch bei der nächsten Poststelle ein. Das Paket wird erst zu Tomba-Express geliefert, die dann die Angaben aus dem Bestellprozess überprüfen und dann den neuen Adressaufkleber sowie die Inhaltserklärung auf dem Paket anbringen. Tomba-Express bietet den Vorteil, dass man Pakete mit bis zu 31,5 kg versenden kann, in vielen Postfilialen beträgt die Gewichtsgrenze für Sendungen auf die Kanaren 20 kg.

 

Zustellung von Paketen

In der Regel werden die Pakete durch die Post-/Paketboten zugestellt, wenn sich eine Klingel straßenseitig befindet. Wenn der Bote euch nicht antrifft, wird im Postkasten ein Abholschein hinterlassen und man kann die Sendung am Folgetag bei der Post mit Vorlage des Abholscheins und des Ausweises abholen. Manchmal kommt es vor, dass kein Abholschein im Briefkasten ist, obwohl sich die Sendung zur Abholung im Postamt befindet. Dann kann man mit der Sendungsnummer und dem Ausweis die Sendung ebenfalls abholen.

Bei privaten Paketdiensten rufen die Zusteller meist vorher an, ob man sich zu Hause befindet und die Zustellung klappt hier problemlos. Sollte man euch nicht antreffen oder ihr wart telefonisch nicht zu erreichen, so werdet ihr erneut kontaktiert um einen neuen Zustelltermin zu vereinbaren.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Beitrag etwas aufklären was die Lieferung von Paketen und Bestellungen auf den kanarischen Inseln betrifft.

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